Abgeschlossene Projekte

2007 bis 2016

Baumgartsbrunn

Die 1973 von dem deutschen Stahlmanager Helmut Bleks gegründete Farmschule Baumgartsbrunn befindet sich im Khomas Hochland in Namibia. Die Einrichtung besteht aus drei selbstständigen Bestandteilen, die aber eine gemeinsame Entstehungsgeschichte haben.

In der Primary School erhielten im Zeitraum von 1973 bis 2005 etwa 1.800 einheimische Farmarbeiterkinder eine Grundschulausbildung und in dem 1991 gegründeten Institut etwa 400 junge Frauen eine Berufsausbildung. Die Farmschule war ein seit Jahrzehnten bewährtes und international anerkanntes Modellprojekt sinnvoller Entwicklungshilfe, stand 2004 aber an einem Scheidepunkt ihrer Entwicklung. Die bürger:sinn:stiftung hat deshalb für Baumgartsbrunn im Jahre 2004 ein langfristiges Förderungskonzept erarbeitet und acht Jahre lang mit erheblichem finanziellen Aufwand und ehrenamtlichem Einsatz in Kooperation mit der Helmut-Bleks-Foundation umgesetzt.

Ende 2011 musste das Berufsschulinstitut leider geschlossen werden, weil es trotz aller Bemühungen nicht gelungen war, dieses Modellprojekt der Hilfe zur Selbsthilfe von erheblichen Subventionen aus Deutschland unabhängig zu machen.

Als Habenposten des Engagements bleiben

  • die Organisation und Finanzierung der Berufsausbildung für 180 namibische Frauen in den Jahren 2004-2011,
  • die Sicherung von durchschnittlich 18 Arbeitsplätzen in diesem Zeitraum
  • wichtige Erfahrungen, die die Stiftung in der Entwicklungszusammenarbeit sammeln konnte und die sie nun in das aktuelle Förderprojekt in Uganda (Link) einbringen kann.

Nicht zuletzt bot die Farmschule vielen freiwilligen vor allem jungen Helfern aus Deutschland die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, viele wichtige Lebenserfahrungen zu sammeln und dabei gleichzeitig sinnvolle Aufgaben im Rahmen des Projektes zu übernehmen.

Die Primary School Baumgartsbrunn wird in der Trägerschaft des namibischen Staates weiterhin betrieben. Insoweit ist die Übergabe des Schulbetriebes in namibische Hand gelungen.

Die Arbeit der Stiftung wurde insbesondere durch die Verleihung des renommierten Marion Dönhoff Preises gewürdigt, der 2012 im Beisein des ehemaligen Außenministers Hans Dietrich Genscher und des Hauptpreisträgers Michail Gorbatschow, des ehemaligen Staatspräsidenten der Sowjetunion, verliehen wurde.

Die 1973 von dem deutschen Stahlmanager Helmut Bleks gegründete Farmschule Baumgartsbrunn befindet sich im Khomas Hochland in Namibia. Die Einrichtung besteht aus drei selbstständigen Bestandteilen, die aber eine gemeinsame Entstehungsgeschichte haben…

2009 bis 2016

bürger:sinn:company

Zu den allgemeinen Zwecken der Stiftung zählen auch die Förderung von Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung sowie die Verbraucherberatung. Die Kenntnisse ökonomischer Zusammenhänge und ihrer Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben stellen im deutschen Bildungswesen eine große Lücke dar.

Dies führt u.a. dazu, dass immer mehr Menschen überschuldet sind.

Die bürger:sinn:company (b:s:c) war eine Unternehmensbildung von Schülern, Schülerinnen und Studierenden, die ihre Fähigkeiten in verschiedenen Geschäftsfeldern einsetzten, um unter realen Marktbedingungen gesellschaftlich sinnvolle Werte zu schaffen. Die b:s:c war gleichzeitig ein Bildungsunternehmen, eine Lehr- und Lernstätte. Sozialökonomische Grundlagen und wirtschaftliche Zusammenhänge wurden erarbeitet und durch das eigenständige unternehmerische Handeln praktisch angewendet und überprüft.

Die bürger:sinn:stiftung rief das Projekt 2007 ins Leben. Schüler/innen, Studierende und Mentoren wurden eingeladen und machten sich mit der Idee „einer Unternehmensbildung, die bildet“ vertraut. Die hohe Motivation der Beteiligten ermöglichte eine rasche Entwicklung des Konzeptes. So konnte mit der Unterstützung der Wirtschaftsinitiative Münster und der Münsterschen Zeitung im Jahre 2009 der erste Jahrgang der b:s:c Wirtschaftsakademie seine Arbeit aufnehmen.

Als Bildungsprojekt der bürger:sinn:stiftung folgte das Unternehmen den inhaltlichen Ansprüchen und Zielen der Stiftung. Die Qualität der Ausbildung und der Unternehmensführung wurde durch fortlaufende Erfolgskontrollen gesichert. Die bürger:sinn:company bestand meist aus etwa 10 Schülern/innen und Studierenden verschiedener Fachrichtungen aus Münster, die sich in wöchentlichen Sitzungen organisierten. Gemeinsam bündelten sie eine große Vielfalt an Fähigkeiten und Fachwissen für die Company.

Genauso wichtig wie der Erwerb eigener Fähigkeiten war von Anfang an, diese auch an andere weiterzugeben. Daher gaben – in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulen – die Absolventen der b:s:c-Wirtschaftsakademie ihr Wissen weiter. Zunächst an Gymnasien, später auch an Hauptschulen in sozialen Brennpunkten mit einer hohen Überschuldungsquote unter Jugendlichen.

Später wurde dieser Kreis auch auf Erwachsene erweitert (meist ältere Jahrgänge), um Unterstützung bei der Ordnung finanzieller Unterlagen und beim Einstieg ins Online Banking zu geben. Unterstützt wurden die Veranstaltungen zum Online-Banking von der PSD Bank Westfalen-Lippe eG.

Im Jahre 2016 wurde das Projekt nach mehr als neun Jahren erfolgreicher Bildungsarbeit vorläufig eingestellt, um die Erfahrungen aufzuarbeiten und über neue Formate nachzudenken. Ergebnis ist eine bald startende Neuauflage unter dem Fokus des nachhaltigen Wirtschaftens.

Zu den allgemeinen Zwecken der Stiftung zählen auch die Förderung von Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung sowie die Verbraucherberatung. Die Kenntnisse ökonomischer Zusammenhänge und ihrer Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben stellen im deutschen Bildungswesen eine große Lücke dar…

2008 bis 2012

Nord-Süd Preis

Der entwicklungspolitische Nord-Süd-Preis der Stadt Münster wurde von 2002 bis 2012 alle zwei Jahre verliehen, um vorbildliches entwicklungspolitisches Nord-Süd-Engagement auszuzeichnen.

Gemäß ihrer Satzung besteht eine Aufgabe der bürger:sinn:stiftung darin, diejenigen Akteure, die in den Aufgabenfeldern der Stiftung bereits tätig sind, in ihrer Tätigkeit zu unterstützen und ihr sinnvolles Zusammenwirken zu fördern.

Neben der Anerkennung von vorbildlichen entwicklungspolitischen Münsteraner Initiativen und der finanziellen Unterstützung durch das Preisgeld beabsichtigten Stadt und Stiftung, mit dem Preis die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die zahlreichen kommunalen Projekte und Initiativen der Entwicklungszusammenarbeit zu richten und auf die große gesellschaftliche Bedeutung dieses Themas hinzuweisen. Und die Projekte sollten darin bestärkt werden, ihre kommunale und globale Entwicklungsarbeit engagiert fortzuführen.

Wenngleich viele in der Entwicklungszusammenarbeit tätige Vereinigungen das Engagement der bürger:sinn:stiftung sehr zu schätzen wussten, fiel aufgrund der Erfahrung von drei Preisverleihungen die Entscheidung, die Auslobung des Preises nicht länger unterstützen zu wollen.

Dabei spielten insbesondere drei Gründe die entscheidende Rolle:

  1. Der Preis und auch seine festliche Verleihung im Rathausfestsaal fanden in der Stadtöffentlichkeit und in den Medien nicht die Beachtung, die die Stiftung sich für das wichtige Nord-Süd-Thema erhofft hatte.
  2. Die Hoffnung, dass sich der Nord-Süd-Preis als eine Art Kristallisationspunkt der Entwicklungszusammenarbeit für die über einhundert in Münster aktiven Eine-Welt-Gruppen herausbilden und zu ihrer wirksamen Vernetzung beitragen könnte, erfüllte sich nicht.
  3. Der hohe administrative und auch finanzielle Aufwand für die Begleitung des Preises stand somit in keinem angemessenen Verhältnis zu seiner entwicklungspolitischen Wirkungskraft.

Daher beschloss die bürger:sinn:stiftung, andere Formate und Instrumente für die lokale Förderung der Entwicklungszusammenarbeit zu suchen, z.B. thematische Veranstaltungen, in denen die verschiedenen Gruppen ihre Erfahrungen austauschen und Kriterien sinnvollen Handelns formulieren und begründen. Als mögliche Themen wurden z.B. genannt,

  • Methoden und Probleme der Mittelverwendungskontrolle in Förderprojekten im Ausland;
  • Kriterien einer wirksamen Hilfe zur Selbsthilfe,
  • Sicherstellung der schrittweisen administrativen, personellen und finanziellen Unabhängigkeit von Hilfe aus den Industrieländern.

Die Stiftung steht als Forum und Förderer für Initiativen in dieser Richtung gerne zur Verfügung.

Der entwicklungspolitische Nord-Süd-Preis der Stadt Münster wurde von 2002 bis 2012 alle zwei Jahre verliehen, um vorbildliches entwicklungspolitisches Nord-Süd-Engagement auszuzeichnen…